Verlorene Orte Teil 1 : Stahlharte Ermittlungen in Asche und Staub

Meine Ermittlungen auf der Suche nach ungewöhnlichen Orten haben mich hierher geführt. Es ist düster und unheimlich. Vorsichtig setzte ich meine Schritte. Unter meinen Sohlen knirscht das Glas zerbrochener Fensterscheiben und zentimeterhoher Staub und Dreck wirbeln hoch. Ich bin irritiert und fasziniert zugleich. An so einem Ort war ich noch nie zuvor. Es ist, als wäre ich im Inneren eines schlafenden Stahlriesen. Nur das dieser nie wieder wachgeküßt werden wird.

Ein sachdienlicher Hinweis einer Fotokollegin hatte mich auf die staubige Spur dieser ungewöhnlichen Fototour in das stillgelegte Stahlwerk Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg gebracht. Als gebürtige Oberpfälzerin ist mir das Werk natürlich ein Begriff. Zwei Jahrhunderte lang hat es diese Region geprägt, tausende von Menschen beschäftigt und als es dann 2002 entgültig vorbei war, war es eine strukturpolitische Katastrophe.
Nun ist es ein vergessener Ort. Das Leben ist zu den zerbrochenen Fenstern hinaus. Es ist totenstill geworden in den riesigen Hallen, die einmal mit eifrigen Treiben, lärmenden Maschinen, Feuer, Hitze und Schweiß gefüllt waren. Jetzt hört man nur das Surren der Stromleitungen und ab und zu das Klicken der Fotoapparate.
Denn über eine Agentur kann man diese einzigartige Industrielocation für Film und Fotoshootings buchen. Sie bietet auch immer wieder „Schnuppertouren“ für Fotografen durch das Areal an. Informationen findet ihr unter http://stahlwerk-maxhuette.de/

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, in die faszinierende Welt dieses verlorenen Ortes einzutauchen, empfehle ich euch allerdings schnell zu agieren. Denn im Laufe des kommenden Jahres wird das Gelände Baggern und Abreißkommandos zum Opfer fallen und nur mehr wenige Zeugen als Industriedenkmal erhalten bleiben.

 

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